Rund um die Ernährung Teil 3 - Halbfeuchtes Futter

Die Verbreitung von halbfeuchten Alleinfutter für den Hund ist lange nicht so groß, als die von Trockenfutter oder Nassfutter. Genau genommen wird das Angebot an halbfeuchtem Futter immer kleiner. Liegt es daran, dass es sich hier einfach um keine sinnvolle Alternative zu den anderen gängigen Fütterungsarten handelt?

Grundsätzlich enthält halbfeuchtes Alleinfuttermittel ähnliche Produkte wie Trockenfutter, hat dabei aber mit 15 bis 20 % einen deutlich höheren Feuchtigkeitsgehalt. Gerade in diesem relativ großen Wasseranteil liegen auch die Vorteile dieser Fütterungsart. Denn die Hunde nehmen mit dem Futter merklich mehr Wasser auf, als bei einem Trockenfutter. Vor allem bei schlechten Trinkern und Senioren kann das einen entscheidenden Unterschied machen. Außerdem haben viele Hundehalter den Eindruck, dass das Futter bei ihren Vierbeinern auf eine relativ gute Akzeptanz stößt und die Menschen selbst empfinden den, im Vergleich zum Nassfutter, weniger intensiven Geruch als angenehm. Ein weiterer Vorteil ist der Preis. Da die Rohstoffe verhältnismäßig günstig verarbeitet werden können, kann auch das Futter günstig weiterverkauft werden. 

Man muss allerdings auch dazu sagen, dass die halbfeuchte Fütterung einige erhebliche Nachteile mit sich bringt. Um zu verhindern, dass das Futter sehr schnell wieder verdirbt, müssen konservierende Stoffe zugefügt werden. Zu diesen Konservierungsstoffen gehören Zucker, Sorbate wie etwa Kaliumsorbat (E202) oder Calciumsorbat (E203), Säuren oder Propylenglykol, das eine Art Alkohol ist. Trotz der zugesetzten Konservierungsstoffe ist die Lagerfähigkeit im Vergleich zu Trocken- oder Nassfutter schlechter, denn Nassfutter ist ungeöffnet länger haltbar, Trockenfutter auch geöffnet. Außerdem müssen wasserbindende Zusätze verwendet werden, um das Futter zu Würfeln, Ringen oder Kroketten formen zu können. 

Obwohl man bei einem halbfeuchten Alleinfuttermittel für den Hund von einer ähnlichen Verdaulichkeit ausgeht wie bei einem Trockenfutter, liegt der Energiegehalt um bis zu 10 % niedriger als beim Trockenfutter. Grund dafür ist der höhere Wasseranteil. Dieser hat aber nicht nur Auswirkungen auf den Energiegehalt, sondern dieser Effekt überträgt sich auch auf alle anderen Inhaltsstoffe. 

Und eine weiterer Verdacht drängt sich auf, auch wenn dieser bis jetzt noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Auf Grund des hohen Zuckeranteils, der oft bei bis zu 10 % liegt und der Konservierung dient, kann es langfristig zu fatalen Auswirkungen auf die Zahngesundheit kommen. 

Als Fazit kann man sicher festhalten, dass ein halbfeuchtes Alleinfuttermittel eine wirkliche Alternative zu Trockenfutter & Co. darstellen kann. Unter der Bedingung, dass man bei der Auswahl des jeweiligen Futters genau darauf achtet, dass sich weder Zucker noch minderwertige Konservierungsstoffe im Futter befinden.

Mit herzlichen Grüßen Eure Jana

Zentek, J., "Ernährung des Hundes - Grundlagen - Fütterung - Diätetik", Enke Verlag Stuttgart, S. 139